Christian Friedrich Schroeder

Abhandlungen vom Brocken

Mit einer Einleitung von Dr. Uwe Lagatz

1. Auflage 2014
Reprint der 1. Auflage von 1785 (1. Teil)
Reprint der 2. Auflage von 1796 (2. Teil)
1 SW-Abb., 1 separate Karte (30 x 39 cm)
472 Seiten, Format 110 x 195 mm, Festeinband, Fadenheftung

ISBN 978-3-936185-82-9

 29,80

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Produktbeschreibung

1785 veröffentlichte Christian Friedrich Schroeder als Erster überhaupt eine Brockenmonographie unter dem Titel „Abhandlung vom Brocken und dem übrigen alpinischen Gebürge des Harzes„. Das Buch gliedert sich in drei große Abschnitte – einer Einführung und den beiden Kapiteln „Vom Brockengebürge“ und  „Von den Brockenbergen“. 1790 erschien dann ein Folgeband, in dem sich Schroeder im Wesentlichen mit Fragen und Anmerkungen bezüglich seines ersten Buches beschäftigt.

Der nun vorliegende Reprint vereint beide Teile zu einem Werk, samt beiliegender historischer Karte. Der Wernigeröder Historiker Dr. Uwe Lagatz  bringt dem heutigen Leser in einer facettenreichen Einführung den Mann näher, der es bereits vor mehr als 200 Jahren vermochte, eine so umfangreiche Monographie zum Brocken zu erstellen.

Ein handschriftlicher Brief, den Schroeder dem Widmungsexemplar für seinen Vater beilegte, ist in der digitalen Bibliothek der Universität in Halle (Saale) einsehbar.

Ausführliche Beschreibung

Der Harz und speziell der Brocken faszinieren seit Jahrhunderten die Menschen, unter ihnen zahlreiche Künstler, Naturwissenschaftler und Historiker, die ihre Eindrücke, ihr Wissen und ihre Erfahrungen zu Papier brachten. Das Gros dieser Texte fiel jedoch der Vergessenheit anheim. Nur wenigen Autoren gelang es, wahrhafte „Harz-Klassiker“ vorzulegen. Christian Friedrich Schroeders Schriften zum Brocken gehören unzweifelhaft dazu.
Als Erster überhaupt brachte er mit der „Abhandlung vom Brocken“ 1785 eine umfangreiche Monographie zu dem damals bereits sehr bekannten Harzgipfel heraus. Sie hatte den hohen Anspruch, das gesamte Wissen der Zeit zu bündeln. Der 1750 in Wernigerode geborene Schroeder besaß den Ehrgeiz und die Sachkompetenz, die ein solches Projekt erforderte. Er analysierte gründlich die ihm zugänglichen Schriften und verfügte zudem über eine profunde Vor-Ort-Kenntnis. Allein die 1791 veröffentlichten Stammbücher weisen vierzig Aufenthalte Schroeders im Brockenwirtshaus auf der Heinrichshöhe nach.
In der Einleitung seines 300-seitigen Brockenbuches betrachtet Christian Friedrich Schroeder, ausgehend von der Genese und dem geologischen Aufbau des Gebirges, dessen Ausdehnung und natürliche Einteilung ebenso wie Klima, Kultur und Wirtschaft im Ober- und Unterharz. Im Kapitel „Vom Brockengebürge“ sind besonders Mitteilungen rund um das Thema Brockenreise bedeutsam. Schroeder beschreibt verschiedene Fahr- und Fußwege, um schließlich all das ausführlich vorzustellen, was die frühen Touristen am und unmittelbar auf dem Berggipfel erwartete. Das „den Brockenbergen“ gewidmete Kapitel bezieht sich im Kern auf die Harzhöhen, die der Autor zum „Brockengebürge“ rechnete, so zum Beispiel den Renneckenberg, die Hohneklippen und den Achtermann, einschließlich der hier entspringenden Bäche und Flüsse.

Schroeder komplettierte sein Buch mit einer nach eigenen Vermessungen selbst entworfenen Brockenkarte. Sie bildet die in der Abhandlung beschriebene Gebirgsgegend sehr detailliert und erstaunlich genau ab und ist die erste gedruckte topographische Darstellung der Brockengegend überhaupt.

Fünf Jahre später erschien ein bemerkenswerter Folgeband. In Ihm setzt sich Christian Friedrich Schroeder hauptsächlich mit Anfragen beziehungsweise Anmerkungen zu seinem Brockenbuch auseinander. So geht er beispielsweise den sogenannten Venedigern nach und erläutert den Magnetismus an den Schnarcherklippen. Auch von eigenen, nicht ganz ungefährlichen Experimenten „mit einer kleinen Elektrisirmaschine“ im Brockenwirtshaus ist zu lesen.

Christian Friedrich Schroeders Veröffentlichungen zum Brocken sind im Original heute nur äußerst schwer zugänglich. Ihr großer Wert für all jene, die sich mit dem historischen Harz unter verschiedensten Gesichtspunkten auseinandersetzen wollen, motivierte den Schmidt-Buch-Verlag, Schroeders 1785 vorgelegte Abhandlung vom Brocken samt der wertvollen Karte und deren Erste Fortsetzung in einem aufwendig retuschierten Faksimile-Band zu veröffentlichen. Ergänzt wird das historische Werk, das in dieser Einheit zum ersten Mal überhaupt in Druck geht, durch eine fachkundige Einführung von Dr. Uwe Lagatz. Der mit der Brocken- und Harzgeschichte bestens vertraute Autor informiert hier über die wechselvolle Vita Christian Friedrich Schroeders ebenso wie über die Hintergründe und die Rezeption seiner Brockenbücher.