Erfurt vom Petersberg gesehen

Erfurt

Domstadt mit romantischem Flair

Er ist die Hauptattraktion Erfurts: Der Dom St. Marien. 70 Stufen führen hinauf zur gotischen Hallenkirche, die gemeinsam mit der benachbarten Severikirche seit Jahrhunderten als Wahrzeichen der Thüringischen Landeshauptstadt auf dem Domhügel thront. Beide sakralen Prachtbauten besitzen großartige Kirchenschätze. Nur wenige Minuten entfernt, auf der einstigen Festung Petersberg, lohnt der Blick in alle Himmelsrichtungen und macht neugierig auf die unten liegende Stadt.

Erfurts Altstadt hat es in sich. Verwinkelte Straßen, lebendige Plätze, romantische Wasserläufe und ruhige Höfe. Viele Wege führen vom Domplatz zum Augustinerkloster. Es empfiehlt sich auf jeden Fall, mal nach rechts oder links abzubiegen, um schmucke Häuser oder verlockende Lädchen zu entdecken. Am Fischmarkt mit dem Rathaus und an der Krämerbrücke mit Aussichtsturm kommt man früher oder später ohnehin vorbei.

Auf dem Anger erwarten uns zwischen Kaufmannskirche am einen und der alten Statthalterei am anderen Ende nicht nur das Ursulinenkloster und das Angermuseum, sondern prächtige Gründerzeitbauten, von Jugendstil bis Neue Sachlichkeit. Nicht weit von der Erfurter Bummelmeile liegen die Barfüßerkirche, das Stadtmuseum und das Thüringer Volkskundemuseum. Eine bunte Wunderwelt an Pflanzen hält von Frühjahr bis Herbst der ega-Park bereit und im Advent sollte man einen Besuch des märchenhaften Weihnachtsmarktes mit gigantischem Riesenrad unbedingt einplanen!

Sehenswürdigkeiten

Erfurter Dom mit Domstufen

Der Dom

Bastion auf dem Erfurter Petersberg (Buga 2021)

Petersberg

Blick auf die Erfurter Krämerbrücke

Krämerbrücke

Erfurt: KiKA-Figuren, Sendung mit der Maus

KiKA-Figuren

Stadtrundgänge durch Erfurt

In unserem Reiseführer „Erfurt – Der  Stadtführer“ lädt unser Autor  Wolfgang Knape Sie ein zu drei abwechslungsreichen Entdeckertouren mit vielen interessanten Informationen, vertiefendem Hintergrundwissen und Anekdoten zum Schmunzeln und gibt Tipps, wie die Thüringische Landeshauptstadt auch mit Kindern erobert werden kann:

Entdecker-Tour 1 „Vom Domhügel auf den Petersberg“
– führt über 70 Stufen hinauf zu St. Marien und St. Severi mit ihren Schätzen sowie zur alten Zitadelle, beste Aussicht inklusive.
Entdecker-Tour 2 „Auf dem Weg zum Augustinerkloster“
– durchquert die Altstadt mit verwinkelten Gassen, lebendigen Plätzen, verträumten Höfen und natürlich ihrer Krämerbrücke.
Entdecker-Tour 3 „Erkundungen rings um den Anger“
– wandelt zwischen Kaufmannskirche und Statthalterei auf den Spuren von Gründerzeit, Jugendstil und „Neuer Sachlichkeit“.
Familien-Tipps „Erfurt mit Kindern“ 
ist Abwechslung pur. Der Kinderkanal hat seine Figuren in der Altstadt verteilt, Spielplätze laden zum Toben, Museen zu Entdeckungen ein …
Ausflüge „Vor der Stadt und im Umland“
– locken Steigerwald und ega-Park mit Natur ebenso wie das nahegelegene Burgen-Ensemble „Die Drei Gleichen“ und Schloss Molsdorf.

Titelbild des Reiseführers "Erfurt der Stadtführer"

Erfurt – Der Stadtführer

Ein Führer durch die thüringische Landeshauptstadt

Entdecken Sie mit unserem Reiseführer den großen Bestand an Historischem und Modernem in der thüringischen Landesmetropole, der die Großstadt unverhofft liebenswert provinziell erscheinen lässt.

Erfurt ist Welterbestadt

In seiner Einführung zu Erfurt schreibt unser Autor Wolfgang Knape begeistert von der Stadt, die für jeden etwas anderes bedeutet: „Erfurt, wo man auf Schritt und Tritt Geschichte hautnah erleben kann und das die einen Dom-, Luther-, Blumen- oder Gartenstadt und die anderen Universitäts-, Bach-, Kongress-, Sport- oder Messestadt nennen, ist noch vieles mehr …“
Und nun auch noch UNESCO-Welterbestadt!

Im September 2023 wurden die Alte Synagoge, die Mikwe und das Steinerne Haus als „Jüdisch-Mittelalterliches Erbe“ in die Weltkulturerbe-Liste aufgenommen und damit unter besonderen Schutz gestellt.

Viel Wissenswertes über die Alte Synagoge in der Waagestraße 8, das dort beheimatete Museum und den „Erfurter Schatz“ erfahren Sie auf den Seiten 56 und 57 unseres Stadtführers Erfurt.

Ausstellung hebräischer Handschriften im Obergeschoss der Alten Synagoge. © stadtverwaltung erfurt/norman hera

Erfurt ist jetzt UNESCO-Welterbe-Stadt!

Alte Synagoge, Mikwe und Steinernes Haus haben die Unesco-Jury überzeugt: Auf ihrer Tagung in Riad (Saudi-Arabien) Ende September 2023 nahm sie die historischen Sehenswürdigkeiten in die Welterbe-Liste auf!

Historische Mauerreste des Tauchbades. © stadtverwaltung erfurt/ulrich kneise

UNESCO-Welterbe Erfurt: Die Erfurter Mikwe

Die Erfurter Mikwe bestand vermutlich bereits im 12. Jahrhundert an heutiger Stelle direkt hinter der Krämerbrücke am Ufer der Gera. Der erste urkundliche Nachweis liegt für die Mitte des 13. Jahrhunderts vor. Bis zum großen Pogrom 1349 veränderten und vergrößerten die Mitglieder der Erfurter jüdischen Gemeinde mehrmals ihr monumentales Ritualbad, das heute wegen seiner ungewöhnlichen Bauform als einzigartig gilt.

Blick in den Keller des Steinernen Hauses mit hebräisch beschrifteten Tafeln. © stadtverwaltung erfurt/norman hera

UNESCO-Welterbe Erfurt: Steinernes Haus

Nicht wenige Erfurt-Besucher werden bisher gleichgültig an den unscheinbar-nüchternen Steinhäusern neben der Touristinformation vorbeigegangen sein. Nun dürfte sich das ändern! Bei diesem spätmittelalterlichen Bau-Ensemble handelt es sich um ein kulturgeschichtliches Kleinod aus der Mitte des 13. Jahrhunderts, für das wenige Jahrzehnte später ein jüdischer Besitzer nachweisbar ist.

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Buga 2021 in Erfurt – was bleibt

Gärtnern hat in Erfurt eine lange Tradition. Gartenausstellungen auch. So taten sich bereits im 19. Jahrhundert zahlreiche große Gartenbau- und später Samenzuchtbetriebe überregional erfolgreich hervor. 1865 und 1876 zogen die ersten international beachteten Gartenbauausstellungen Tausende Gärtner und Landschaftsgestalter aus dem In- und Ausland nach Erfurt. Ein Garten- und Landschaftspark entwickelte sich in den 1920er Jahren auf dem Festungsgelände der ehemaligen Cyriaksburg. Aus ihm ging die Internationale Gartenbauausstellung (iga) hervor, die 1961 erstmals ihre Pforten öffnete und bis zum Ende der DDR als bedeutendste Messe ihrer Art im gesamten Ostblock galt. Nach der deutschen Wiedervereinigung entstand daraus der egapark mit dem größten Spielplatz Thüringens. Über 500.000 zahlende Besucher verbringen jährlich erholsame Stunden auf dem Gelände.

2021 kam schließlich die Bundesgartenschau (Buga) nach Erfurt! Vom 23. April bis 10. Oktober 2021 grünte und blühte es im egapark (36 Hektar) und auf dem Petersberg (sieben Hektar) in grandioser Form. Insgesamt besuchten 1,5 Millionen Menschen in Erfurt und 25 Außenstandorten zum Beispiel in Kromsdorf, Ebeleben, Apolda und Sangerhausen die Schau des Blühens und Sprießens. Unter dem Motto „In Thüringen verwurzelt. In Erfurt zuhause.“ bewiesen 253 Einzelaussteller und 18 Ausstellergemeinschaften ihr Können und ihre Leistungskraft. Im August und September wurden häufig zwischen 17.000 und 19.000 Besucher täglich (!) gezählt. An den 171 BuGa-Tagen stillten 2517 Gastronomie-Mitarbeiter Hunger und Durst der Besucher.

Inzwischen ist es wieder etwas ruhiger geworden. Doch reichlich profitieren können Erfurter und Gäste der Stadt noch immer von der großen Schau. Diese hatte schließlich die denkmalgerechte Sanierung des egaparks und den Neubau des Wüsten- und Urwaldhauses „Danakil“, benannt nach der gleichnamigen Wüste in Äthiopien, ermöglicht. Diese Naturerlebniswelt ist deutschlandweit einmalig und wird noch dazu ökologisch nachhaltig bewirtschaftet. Aber auch frei zugängliche Parks und Grünanlagen laden heute dank BuGa in neuem Gewand zum Bummeln ein. So flossen allein 100 Millionen Euro in die aufwendige Neugestaltung der Gera-Aue im Norden Erfurts und fast 50 Millionen Euro in den Umbau des Petersbergs im Stadtzentrum. Letztgenanntes Areal bietet außerdem noch zwei Ausstellungen: „Der Petersberg – eine spannende Zeitreise“ im Kommandantenhaus (täglich 10-18 Uhr) und „Paradiesgärten – Gartenparadiese“ in der Peterskirche (April bis Oktober Di-So 10-18 Uhr).

Mehr zu Erfurt

Geschenk-Idee: Eine Welterbe-Tour

Erfurt ist jetzt auch Welterbe! Weimar schon längst (gleich mit zwei Themen!), Wittenberg, Quedlinburg, Goslar und die Oberharzer Wasserwirtschaft, Eisenach mit der Wartburg …

Blick in den Keller des Steinernen Hauses mit hebräisch beschrifteten Tafeln. © stadtverwaltung erfurt/norman hera

UNESCO-Welterbe Erfurt: Steinernes Haus

Nicht wenige Erfurt-Besucher werden bisher gleichgültig an den unscheinbar-nüchternen Steinhäusern neben der Touristinformation vorbeigegangen sein. Nun dürfte sich das ändern! Bei diesem spätmittelalterlichen Bau-Ensemble handelt es sich um ein kulturgeschichtliches Kleinod aus der Mitte des 13. Jahrhunderts, für das wenige Jahrzehnte später ein jüdischer Besitzer nachweisbar ist.

Historische Mauerreste des Tauchbades. © stadtverwaltung erfurt/ulrich kneise

UNESCO-Welterbe Erfurt: Die Erfurter Mikwe

Die Erfurter Mikwe bestand vermutlich bereits im 12. Jahrhundert an heutiger Stelle direkt hinter der Krämerbrücke am Ufer der Gera. Der erste urkundliche Nachweis liegt für die Mitte des 13. Jahrhunderts vor. Bis zum großen Pogrom 1349 veränderten und vergrößerten die Mitglieder der Erfurter jüdischen Gemeinde mehrmals ihr monumentales Ritualbad, das heute wegen seiner ungewöhnlichen Bauform als einzigartig gilt.

Ausflüge in die Umgebung

Burgen-Trio „Drei Gleichen“

  • Burg Gleichen
  • Mühlburg
  • Wachsenburg

Sage vom zweibeweibten Graf von Gleichen

Als Graf Ernst III. gemeinsam mit Kaiser Friedrich II. 1227 zum Kreuzzug ins Morgenland aufbrach, sprach noch niemand von den Drei Gleichen. Schließlich sahen die betreffenden Burgen auch sehr unterschiedlich aus. Der Sage nach soll dann aber am 31. Mai 1231 ein Kugelblitz alle drei Bauwerke in Brand gesetzt haben, die aus der Ferne wie gleiche Fackeln loderten. Seither nennt man die Burgen „Die Drei Gleichen“.

Burg Gleichen bei Erfurt
Burg Gleichen vor den Toren der Stadt Erfurt

Von all dem Unglück bekam der Graf im fernen Land der Sarazenen nichts mit. Beim Versuch, das Heilige Grab in Jerusalem von den Moslems zu befreien, war er in Gefangenschaft geraten und musste schwere Arbeit im Garten des Sultans verrichten. Der attraktive Fremde fiel schließlich der schönen Sultanstochter Mechsala auf. Sie verliebte sich in den abendländischen Grafen und versprach, ihm zur Flucht zu verhelfen, wenn dieser sie danach zur Frau nehme. Ernst ließ sich auf den Handel ein. Mit Hilfe eines getreuen Palastdieners gelang dem Paar die Flucht.

In Rom segnete nach längeren Verhandlungen der Papst die umstrittene Zweitehe des Grafen. Anschließend kehrten die beiden Frischvermählten über die Alpen in die thüringische Heimat zurück. Hier empfing die Gräfin mit ihren Kindern hochbeglückt ihren langersehnten Gemahl und nahm sogar Mechsala herzlich und dankbar in die Arme. Hatte diese doch ihren geliebten Mann zu ihr zurückgebracht!
Und so lebten alle in einer Ehe zusammen und glücklich bis an ihr Ende.

Eine Straßenszene in Weimar

Weimar – Kultur pur in entspannter Atmosphäre

Ausflugs-Tipp: Weimar. Unweit der thüringischen Landeshauptstadt (etwa 30 Autominuten entfernt) liegt die Klassik- und Bauhausstadt Weimar. Hier lässt es sich nicht nur hervorragend durch die beschauliche Altstadt mit ihren vielen kleinen Lädchen und Cafés schlendern, auch eine gehörige Portion Kultur und Geschichte wartet darauf, entdeckt zu werden: Von Goethe, Schiller, Liszt und Herder über die Bauhaus-Architekten bis hin zu den Nationalsozialisten hinterließen sie alle unzählige Spuren in der Kultur-, Universitäts- und Welterbestadt. Weimar entdecken.

Titelbild des Reiseführers "Weimar der Stadtführer"

Weimar – Der Stadtführer

Ein Führer durch die Klassik- und Bauhaus-Stadt

Entdecken Sie in drei abwechslungsreichen Entdecker-Touren die UNESCO-Welterbe-Stadt Weimar mit unsererm Reiseführer und folgen Sie den Spuren Goethes, Schillers und denen der Gründer der Bauhaus-Schule.