Historische Mauerreste des Tauchbades. © stadtverwaltung erfurt/ulrich kneise

UNESCO-Welterbe Erfurt: Die Erfurter Mikwe

Die Mikwe (Plural: Mikwaot) ist ein Tauchbad, das der rituellen Reinigung nach jüdischem Glauben dient. Im Mittelalter war sie unverzichtbar für jede jüdische Gemeinde, da nur durch das Untertauchen in „lebendigem Wasser“ (natürlich und fließend) die im Alltag auf verschiedene Weise erworbenen kultischen Unreinheiten entfernt werden können. Im modernen liberalen Judentum ist das nicht mehr zwingend vorgesehen.

Die Erfurter Mikwe bestand vermutlich bereits im 12. Jahrhundert an heutiger Stelle direkt hinter der Krämerbrücke am Ufer der Gera. Der erste urkundliche Nachweis liegt für die Mitte des 13. Jahrhunderts vor. Bis zum großen Pogrom 1349 veränderten und vergrößerten die Mitglieder der Erfurter jüdischen Gemeinde mehrmals ihr monumentales Ritualbad, das heute wegen seiner ungewöhnlichen Bauform als einzigartig gilt. Beim Umgestalten der Grünfläche in dem Bereich stieß man 2007 auf die Reste der Mikwe, die heute im Rahmen einer 45-minütigen Führung samstags ab 11.45 Uhr zu erleben ist.

Foto: © stadtverwaltung erfurt/ulrich kneise

Titelbild des Reiseführers "Erfurt der Stadtführer"

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