Eine Frau mit Hund steht in einer verschneiten Winterlandschaft und schaut auf ein Wanderschild

Winterwandern im Oberharz

Endlich Schnee im Harz! Wir schnüren die Stiefel und packen unseren Wanderrucksack. Im Gepäck haben wir unsere neue App KartoGuide Harz, die auch 19 Hochharz-Touren speziell für den Winter bereit hält. Wir wählen die Tour von St. Andreasberg nach Braunlage, wollen aber in Braunlage starten. Die Parkplatzsuche gestaltet sich sehr schwierig, da am Wochenende der Ansturm von Wintersportlern enorm ist. Aber mit etwas Glück und Geduld können wir unser Auto am Großparkplatz der Wurmberg-Seilbahn abstellen.

Kinder und Erwachsene rodeln auf einem Hang in Braunlage
Familien mit Kindern und Schlitten wandern auf einer Allee im Harz
Eine geschnitzte Holzfigur im Harzer Wald
Wanderer auf einem Winterwanderweg im Harz

Munteres Wintersport-Gewimmel

Durch den Ort gelangen wir schnell hinauf bis oberhalb des Skihanges an der Rathauswiese und sehen hier dem munteren Treiben der Skisportler und Rodler zu. Wir wandern bequem ein Stück auf dem Braunlager Rundweg und stellen an der Von-Langen-Straße eine Änderung zu unserem veröffentlichten Verlauf fest, vermutlich den vielen abgestorbenen Fichten geschuldet. Dennoch entscheiden wir uns für unsere Route, von der wir dann bei der Jugendherberge aber doch abweichen müssen, weil der Weg nicht geräumt ist. Kein Wunder, hier liegt ein umgestürzter großer Baum. Also bleiben wir zunächst weiter auf dem Weg direkt am Hang entlang, der – gut auf der Karte in unserer App sichtbar – wenig später auf unsere geplante Runde trifft. Bis zum Mutter-Kind-Heim Waldmühle verläuft der Weg dicht an der Bundesstraße: nicht so schön! Aber gleich am Heim tauchen wir ein in den Nationalpark Harz und wandern in immer ruhiger werdender Natur.

Stollenmundloch im Harz, welches als Fledermaus-Überwinterungsquartier dient
Blick auf die Oder verschneite im Harz
Die Waldgaststätte Rinderstall im Odertal zwischen St. Andreasberg und Braunlage in einer verschneiten Winterlandschaft

Bergauf zum Rehberger Graben

Am Gasthaus Rinderstall, das leider an Wochenenden und Feiertagen verschlossen bleibt, genießen wir unseren Proviant und die atemberaubende Ruhe. An der Brücke wenig später, zweigt nach links der Harzer Hexen-Stieg ab. Das Wanderschild warnt vor „schwierigem Weg“ durchs Wendeltreppental. Da wir noch überlegen, ob wir vielleicht auf dieser Route zurückwandern, schauen wir uns prüfend den Zustand des Weges an. Geräumt ist nicht, aber einige Wanderer haben schon ihre Spuren hinterlassen. Und, welch glückliche Fügung, zwei Frauen kommen uns entgegen und bejahen unsere Frage nach der Begehbarkeit. So steht die Route nun für uns fest, zumal wir unsere Spikes sowieso vorsichtshalber eingepackt haben.
Doch nun laufen wir erstmal auf der eigentlichen Route weiter. Ging es bisher mehr oder weniger bergab (bei ausreichend Schnee zum Rodeln geeignet), müssen wir jetzt bergauf zum Rehberger Graben. Der Anblick der vielen abgestorbenen Fichten macht uns traurig und wir suchen verzweifelt nach neuem Leben. Das ist zu dieser Jahreszeit etwas schwierig. Aber junge Fichten hier und da geben dann doch wieder Hoffnung.

Ein Wegweise aus Holz im Winter im Nationalpark Harz.
Ein geräumter Winterwanderweg im Harz
Wanderer mit Hunden laufen auf einem Winterwanderweg im Harz an einem Wegweiser vorbei

Auf dem Hexen-Stieg zum Silberteich

Am Rastplatz oben herrscht Betrieb. Wanderer treffen ein, schauen sich die historische Stauanlage an oder genießen die weite Aussicht. Eine Familie bevölkert Tisch und Bänke, die Schlitten stehen verwaist am Wegesrand, während die Kinder sichtlich Freude am Erkunden der Gegend haben. Bei heißem Tee und Apfelstücken überlegen wir uns den Rückweg. Wir wollen nicht mit dem Bus fahren, denn zum Laufen ist noch genügend Zeit – drei Stunden bis zum Dunkelwerden, das reicht. Und so verlassen wir an der Jordanshöhe nun den empfohlenen Winterwanderweg und nehmen den Harzer Hexen-Stieg, der hier in Ortsnähe sehr gut begehbar ist. Einige Wanderer kommen uns entgegen, die meisten benutzen Stöcke. Der schwierige Abstieg zum Gasthaus Rinderstall ist tatsächlich schwierig, weil stellenweise ziemlich glatt. Aber dank der Spikes und lockerem Schnee an den Rändern kommen wir heil unten an, wo das nächste Pärchen etwas unsicher vor dem Anstieg steht und nun von unseren Erfahrungen profitieren kann. Wir bleiben weiter auf dem Harzer Hexen-Stieg, der nicht durchgängig geräumt ist, aber an diesem Tag und mit unserer Ausrüstung ohne Schwierigkeiten zu nutzen ist. Bis zum Silberteich passieren wir dabei wieder größere Waldflächen, auf denen Borkenkäfer und Trockenheit in den vergangenen Jahren ganze Arbeit geleistet haben.

Ein Wanderer schaut sich das verschneite Bergbau-Wehr an einem Graben im Harz an.
Blick auf die App KartoGuide Harz, um die Winterwanderung "Von St. Andreasberg nach Braunlage" zu laufen

Stille und winterliche Bergluft

Von der Dämmerstimmung am Teich lassen wir uns versöhnen, verbrauchen unsere letzten Trinkvorräte und nehmen noch einmal die Stille in uns auf. Dann unterqueren wir die Bundesstraße und wandern Richtung Braunlage, treffen auf die Von-Langen-Straße und auf den Braunlager Rundweg, der uns zurück zum Skihang führt. Kurze Zeit später stehen wir zufrieden am Ausgangspunkt. Unsere Lungen sind gut gefüllt mit frischer winterlicher Bergluft, und gegen den Hunger suchen wir uns jetzt Platz in einem der Lokale des beliebten Wintersportortes.

Eine verschneite Winterlandschaft im Harz mit einer kleinen Hütte am Horizont
Ein Mann blickt in die Ferne beim Winter-Wandern im Harz
Eine Frau mit Hund wandert durch eine verschneite Winterlandschaft
Wanderer auf dem Harzer Hexen-Stieg im Winter

Unsere Karte auf dieser Tour

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KartoGuide Harz

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